Überwindung des bislang gefährlichsten Stückes, zwei traumhafte Pässe und das Überschreiten der 1000 Kilometer-Marke!

Tag 43
Methven bis West Harper Hut
Strecke: 23km
Schlafplatz: Zelt

Um 5:30 Uhr sind wir abfahrbereit. Moment mal, 5:30 Uhr?? Wie konnte das denn passieren? Schuld ist die Lodge am Lake Coleridge. Dorthin wollten wir am Montagabend gemütlich trampen und dann dort übernachten, um gerüstet zu sein für den nächsten Tag. An diesem ist eine 30 km Etappe an der Straße zu erledigen.
Die Lodge hat aber zu und wollte es uns auch nicht erlauben ein Zelt aufzustellen.. Trampen morgens und dann 30 km kann funktionieren, wenn man früh weg kommt, kann aber auch zu einem sehr langen Tag führen. Idee: wir fragen unsere sehr netten Motelbesitzer, ob sie einen Deal machen wollen: wir verlängern eine Nacht, dafür fahren Sie uns morgens dahin. Keith und Sharryn ( Mount Hutt Motels) sagen ohne zu zögern zu. Toll, Problem gelöst! Später kommen sie noch mal, weil sie jemanden gefunden haben, der eh dort hin muss. Kevin arbeitet dort. Einziger Haken: Abfahrt 5:30 Uhr o. k., aber das nehmen wir in Kauf!

Kevin holt uns pünktlich ab. Er muss eigentlich zum campsite (dem Etappenziel von heute). Mmh 30km Strasse ist eh kein so schöner Einstieg, also bleiben wir einfach im Auto sitzen bis zum Campsite. Wir dürfen sogar noch in seiner Werkstatt mit ihm windgeschützt frühstücken, danke dir Kevin, und dann geht es los! Nach kurzer Zeit nähern sich von hinten zwei Nobos, die sind aber schnell! Bridget haben wir sogar schon mal in Macetown getroffen, sie hatte ein wenig Pause gemacht. Wir plaudern und gehen ein Stück zusammen, was unsere Geschwindigkeit deutlich erhöht und ihre deutlich senkt, dann ziehen sie von dannen.

Gewohnt nach dem Ruhetag sind die Rucksäcke dank Vorräte sehr schwer. Diesmal sogar am schwersten seit Beginn . Ob es wohl eine gute Idee war,  dass Heiko hungrig und allein zum einkaufen gegangen ist? Wenigstens genießen wir gute Pausen, Snacks vor dem Abendessen und sicherlich einen schokoladenreichen Abend. Alles um Gewicht zu reduzieren!

Der Weg führt am Flussbett das Harper Rivers entlang was zu unzähligen Querungen und nassen Füßen führt. Während des Laufens entschließen wir uns die große Hütte „Hamilton  Hut“ zum Etappenziel zu machen. Um 13:00 Uhr erreichen wir die wirklich tolle, außergewöhnlich geräumige Hütte mit liebevoll gemauerter Feuerstelle und Platz für 20 Hikern. Bis auf einen Ranger ist sie leer. Während wir uns der Gewichtsreduktion des Rucksack widmen erzählt der Ranger uns eine Helden Geschichte nach der anderen. Nach ein einer ausgiebigen Mahlzeit ist es gerade mal 14:00 Uhr, wir entschließen uns noch 5 km weiter zu gehen, um ein wenig Ruhe zu haben. Der Weg führt durch den Wald, unsere Fußsohlen freuen sich mal wieder weichen Boden zu spüren. Außerdem ist der Weg sehr schön. Rasch kommen wir zur Hütte. Hier bleiben wir aber! Die Hütte ist, vorsichtig ausgedrückt, etwas älter. Sie wird als historisch bezeichnet. Erde auf dem Boden und keine Matratzen. Ein Schild zeigt das Entstehungsdatum 1957, renoviert wurde hier nichts. Wir stellen unser Zelt auf, da schlafen wir sicher besser und fangen an ernsthaft an der Aufgabe des Rucksack leerer machen zu arbeiten.

Tag 44
West Harper Hut bis Arthurs Pass
Strecke: 20km
Schlafplatz: Zelt

In der Nacht hat es leicht geregnet und auch morgens sieht es nach Regen aus. Wir entscheiden uns bis zur nächsten Hütte zu laufen und erst dort zu frühstücken. Der Weg geht ein Stück durch den Wald und dann wieder am Flussbett entlang. Es dauert doch länger als erwartet, als wir endlich die Hütte erreichen, ist es wirklich auch Zeit für Frühstück (wenn ihr versteht, was ich meine, …). Wie auf Kommando hört der Regen auf und die Sonne kommt heraus als wir den kleinen Shelter erreichen.

Der Weg danach war fantastisch zu laufen. Gut angelegter Weg im Wald, Tussock Wiesen auf dem Sattel mit schöner Sicht und dann sanft geschwungen nach unten.

Hier ist wandern ein Genuss und bringt ungetrübte Freude! Entspannt erreichen wir die „Bealey Hut“, zu schön um vorbei zu laufen, also nutzen wir die Hütte zum Mittag essen. Laut Trailnotes sollte der Weg dann kurz an der Straße entlang führen und dann abzweigen und später, kurz vor dem Zielpunkt, wieder zusammenführen.

Wir laufen und laufen und laufen. Mann, die 3 km an der Straße ziehen sich aber, das gibt es ja nicht. Dann kommt eine Autobahnbrücke, die wir eigentlich nicht hätten sehen dürfen. Da haben wir wohl den Weg verpasst, egal. Gerade als wir die schmale Brücke passieren, kommt ein LKW, puh, ganz schön eng. Aber sehr geduldig und langsam schiebt sich der LKW an uns vorbei. Wir erreichen unser Ziel, „Greyne Shelter und campsite“. Super! Ein Schild begrüßt uns: hier ist neuerdings kein Campen mehr erlaubt. Toll. Und jetzt? Unser Plan war, dort zu übernachten, morgens ins 5 km entfernte Arthurs Pass zu trampen, unser Paket mit Vorräte (das wir uns von Invercargill aus geschickt haben) abzuholen und dann zurück zu trampen um wieder in den Trail einzusteigen. Die einzig sinnvolle Möglichkeit jetzt ist, gleich nach Arthurs Pass zu fahren und dann dort zu übernachten.

Sobald die Idee da war, kommt Freude auf. Duschen!!! Zufällig hält ein asiatisch aussehendes Pärchen an um kurz zu rasten. Ich frage sie, wo sie hinfahren. Sie können mir das nicht beantworten. Weder in welche Stadt sie fahren, noch ob sie durch Arthurs Pass kommen…?!? Aber, da sie in die richtige Richtung fahren, erkläre ich kurz unser Anliegen. Es stellt sich heraus dass sie aus Taiwan sind, gerade Urlaub machen und die Hotels vor gebucht haben. Jetzt fahren Sie die Hotels ab, ohne zu wissen wo sie hinfahren. Lustig! Das Konzept des Wanderns ist Ihnen fremd, aber sie sind begeistert und freuen sich uns viele Fragen stellen zu können. Sie fahren uns die 5 km und bestehen danach auf ein ausgiebiges Fotoshooting. Wenn’s weiter nichts ist!

Wir schaffen es gerade noch ins Visitor Center vor Schließung und holen unser Paket. Da hatten wir aber Glück. Leider verlässt uns dieses dann. Alle Hotels, Jugendherberge, sind ausgebucht. Bleibt nur ein Basic Campingplatz ohne duschen. An diesen werden wir mit Schildern darauf hingewiesen, dass das Zelten 16 $ kostet und auf eigene Gefahr ist, da hier ansässige Keas aus Neugier schon öfter Zelte zerstört habe. Aber uns bleibt keine andere Möglichkeit. Wir erhalten noch den Tipp, dass die Keas bei Regen nicht kommen. Da haben wir aber Glück, sieht nach Regen aus. Mit neugewonnenen Bekannten vernichten wir so viel Whisky wie möglich. In unserem Vorratspaket wartet nämlich der Nachschub. Danach schlafen wir, sehr gut,  bei Regenprasseln ein.

Tag 45
Arthurs Pass bis Mingha Biv
Strecke: 8 km
Schlafplatz: “Hütt(l)e“

Wir haben in der Nacht zwar Keas gehört, aber unser Zelt bleibt heil. Dafür ist es nass. Wir schlafen aus, wollen heute nur 10 km zur „Goat Pass Hut“. Wir sind etwas skeptisch bezüglich des Wetters. Laut Wettervorhersage wird es richtig schlecht. Das Visitor Center rät uns vom Weiterwandern ab, da die bevorstehenden Flussquerungen bei hohen Wasserstand nicht möglich seien. Naja, mal sehen.

Unsere Whisky Bekannten bieten uns an, uns wieder zum Traileinstieg zu bringen und wir laufen los. Leichter Niesel begleitet uns. Erst geht es am Fluss entlang mit vielen Überquerung (unproblematisch) und später dann im Wald. Der leichte Regen wird zu richtigem Regen. Wir treffen lange niemanden, komisch keine Sobos heut? Dann sehen wir zwei. Sie sind eigentlich Nobos wie wir, kehren aber um, weil sie einen Fluss nicht überqueren konnten. Ups! Shoot! Naja, wir werden sehen, wenn wir an den Fluss kommen ob das wirklich nicht geht. Erstmal laufen wir weiter und machen uns keine Sorgen. Das vermeintliche Problem können wir erst lösen, wenn es da ist. Wir kommen an einen kleinen Shelter und freuen uns aus dem Regen zu kommen. Der Regen lässt nicht nach und wir überlegen unsere Optionen. Die eigentliche Hütte ist noch circa 2 Stunden weg, mit dem starken Regen müssen wir wahrscheinlich eh in dieser Hütte warten. Wir entscheiden, gleich in dem süßen Shelter zu bleiben. Trocken und romantisch. Die ganze Nacht schüttet es und wir fühlen uns sehr geborgen in unserem Minihäuschen.

Tag 46
Mingha Biv bis Upper Deception Hut
Strecke: 5 km
Schlafplatz: Hütte

Nach dem Frühstück nutzen wir eine kurze Regen – Pause um die nächsten Strophen der „Bürgschaft“ zu filmen. „Es gießt unendlicher Regen herab…“. Passt ja!

Die Bürgschaft, Friedrich Schiller, Teil 3. Gewidmet der Spenderin Helga.

Wir wollen heute nur zur nächsten Hütte, um hoffentlich einschätzen zu können, ob wir sicher weiter können. Der starke Regen hat den Weg in einen Bach verwandelt. Von den nassen Füßen abgesehen ist die Stimmung aber wunderschön. Von überall fliesen Wasserfälle ins Tal.

Dann gilt es den Mingha River zu überqueren. Normalerweise knöcheltief reicht er mir bis zum Hüft Knochen. Bravo. Aber die Strömung war nicht so schlimm. Dank Heiko, der meinen Rucksack genommen hat, bleiben die Schlafsäcke auch trocken. Wir treffen zwei „Sobos“ die uns dringend vom Weiterlaufen in die „upper deception hut“ abraten, zu gefährlich. Mal sehen, wir wissen ja mittlerweile, dass viele zu Übertreibungen neigen. Über einen kleinen Pass erreichen wir die „Goat Pass Hut“, Zeit für ein 2. Frühstück.

Kurz nach uns kommen vier „Sobos“, die von der „upper Deception Hut“ kommen. Also geht es! Das Stück war tatsächlich machbar, aber vom Schwierigkeitsgrad sicher das härteste was wir bis jetzt hatten. Erst ging es in einem Wasserfall nach unten. Die glitschigen Steinen und die nach unten strömenden Wassermassen haben das zu einer sehr anspruchsvollen Strecke gemacht. Mehr als einmal kommt und unsere Kletter Erfahrung zugute und manchmal auch einfach der Hosenboden auf dem man rutscht.

Unten angekommen geht es im „Deception River“ weiter. Der Fluss hat seinen Namen daher das die Tiefe des Wassers schwer einschätzbar ist. Wir müssen den Fluss oft überqueren meistens geht uns das Wasser bis zum oberen Oberschenkel, zwei bis dreimal auch höher. Langsam meistern wir das und sind aber heilfroh als wir die Hütte erblicken. Für heute genug, erst mal versuchen trocken zu werden! Die Hütte hat zwar eine Feuerstelle aber das „trocken und warm“ werden ist leichter gesagt als getan. Zum einen ist das Holz nass, zum anderen geht 95 % der Wärme direkt über den Kamin wieder nach draußen. Aber auch Schokolade und Whisky helfen um langsam wieder warm zu werden.

Tag 47
Upper Deception Hut bis  hinter „Footbridge“
Strecke: 16 km
Schlafplatz: Zelt

Wir bleiben alleine in der Hütte, wenn man vom Opossum absieht, das versucht in die Hütte zu kommen. Heiko und das Opossum schauen sich lange durchs Fenster an, dass Opossum verliert und zieht ab. Dank der ganzen nächtlichen Unruhe verschlafen wir prompt. Naja, egal. Es ist wirklich kalt in der Hütte, man sieht seinen Atem. Bravo. Rein in die noch feuchten Klamotten.

Die ganze Anstrengung der liebevoll angetrockneten Einlagen und Schuhe (Versuch mal mit nassem Holz ein Feuer anzuzünden und am Leben zu halten) hält gerade 30 Sekunden. Dann stehen wir bei der ersten Querung wieder bis zum Oberschenkel im Wasser. Aber, der Himmel ist heute viel freundlicher, man sieht sogar die Sonne am Berg. Da wir in einem Tal sind, erreicht sie uns lange nicht, aber dann sehen wir einen Sonnenfleck, auf den wir uns von weitem bereits freuen. Wir beeilen uns ihn zu betreten! Wir feiern mit einer kurzen Pause und freuen uns über die wärmenden Strahlen!

Wir wandern weiter im Flussbett mit vielen Crossings aber mit der Sonne ist alles viel freundlicher und wir genießen den Weg. Plötzlich läuft uns ein hübsches dickes Hühnertier über den Weg. Wir nehmen uns viel Zeit es zu beobachten und zu fotografieren. Wobei Fotos von uns wie erst ich und dann Heiko sich an das Tier samt Rucksack anpirschen sicher lustiger gewesen wären. Wir denken erst, es wäre ein seltenes Tier, sehen aber im Laufe des Tages noch drei weitere. Wohl doch nicht so selten!

Was auch nicht selten war, waren entgegenkommende Wanderer. 25 bis zum Abend. Wahnsinn! Nach dem Mittag wird der Weg leichter und man kann mal ein paar Meter am Stück gehen. Bis zum nächsten Flussbett. Jetzt suchen wir aber ein schönes Plätzchen, genug für heute. Wir bauen unser Zelt auf und es kommen tatsächlich noch weitere Wanderer vorbei. Wo die um 18:30 Uhr noch hin wollen ist uns zwar schleierhaft, aber egal. Wir machen es uns erst mal gemütlich und genießen ein paar Sonnenstrahlen.

Tag 48
Nach der „Footbridge“ bis Locke Stream Hut
Strecke: 17 km
Schlafplatz: Hütte

In der Nacht fängt es an zu regnen. Oh Mann, vielleicht hätten wir doch noch den nächsten Fluss überqueren sollen, der soll schwierig sein. Jetzt es zu spät. Mist. Der Regen prasselt auf das Zelt und ich denke an Szenarien wie dass wir den Fluss nicht überqueren können und dann noch mal im nassen Zelt übernachten müssen. Super. Wir stehen früh auf, es soll ein Sturm geben mit Temperatursturz (wie, noch tiefer?). Also los!

Der Himmel sieht bedrohlich aus, es regnet und windet. So schnell es geht gehen wir zum Flussbett und beginnen schon mit der Querung. Der Plan ist, wir gehen bis zum „großen Fluss“, und dann schauen wir ob man sicher hinüberkommen kann. Plötzlich scheinen wir auf der anderen Seite zu sein, häh? Wo ist jetzt der große Fluss? Ein Blick auf das GPS bestätigt unsere Vermutung, wir sind bereits auf der richtigen Seite. Scheint hier wohl nicht so tief zu sein. Alles gut, alle Sorgen umsonst. Wir müssen den „gefährlichen“ Fluss noch ein paar mal überqueren und kommen dann nach 2,5h zur Kiwi Hut.

Erst mal richtiges Frühstück und zelttrocknen (versuchen). Dann auf zur nächsten Hütte. Das Wetter bringt weiter Regen und Wind, aber noch nicht dramatisch. Der Weg ist viel einfacher und wir kommen schnell voran. Juhuu die zweite Hütte, unser Ziel, hier warten wir den vorhergesagten Sturm ab. Mit uns in der Hütte sind schon vier Leute, alle lustig, auch mal schön! Wir genießen die Unterhaltung und den Nachmittag in der Hütte.

Tag 49
Locke Stream Hut bis Hurunui #3 Hut
Strecke: 17 km
Schlafplatz: Hütte

Wir frühstücken gemütlich in der Hütte. Wir wissen jetzt, dass diese Hühnerart, „Wekas“ sind und wohl sehr frech. Lustige Videos und Geschichten der Hüttenbekanntschaften belegen das.

Der nächtlichen Sturm hat Kälte und Regen gebracht, so dass auf dem nahe gelegenen Gipfel Neuschnee zu sehen ist. Hat wohl bis knapp 1000 m geschneit. Gut, dass der Pass heute nur auf 960 m geht! Wir richten uns auf einen einfachen Tag ein, wir haben genug zu essen, also werden wir keine Hütte springen sondern jede sinnvolle nehmen. Ist doch eine gute Idee Heiko allein und hungrig zum einkaufen zu schicken! Das einzige, was ausgehen könnte, ist das Gas. Vielleicht waren wir ein wenig sorglos mit Tee und Grog(oder wie heißt Wasser mit Whisky?), aber es war auch so kalt!! Wird schon reichen!

Ich denke, dies ist eine durch das Wandern bedingte Veränderung: wir reagieren viel gelassener, lassen Dinge auf uns zukommen um sie dann zu lösen, wenn Sie tatsächlich eintreffen (und somit auch lösbar sind) und machen uns viel weniger Sorgen um zukünftige Dinge. Nach dem Motto: we will cross that bridge when we get there (and do not think about the possible problems earlier).

Wir folgen einem guten Weg über eine Swinging Bridge, am Ufer und durch den Wald. Der Wald ist so schön, dass wir gleich eine weitere Rezitation filmen. Sehr gut, auch im Kasten! Ihr dürft also weiter spenden, es sind noch Strophen übrig! Jede Spende zählt, und wenn Euch der Blog gefällt, ist doch die Motivation zu spenden gleich doppelt hoch, oder? Wir haben mittlerweile ca 150 aktive Blog Leser, toll!

Dann geht es steil auf dem Pass, 460 Höhenmeter auf 960 m. Gottseidank ist oben kein Schnee, nur die benachbarten Gipfel zeigen Schnee. Wir gehen circa 200 Höhenmeter langgezogen wieder runter, machen eine schöne Pause in der „Cameron Hut“ und „fliegen“ die letzten 5 km bis zur „three-wire-bridge“. Ich hatte mich schon gefragt, was das wohl wieder ist. Ist aber ganz einfach. Der Name ist Programm: drei Drahtseile die als Brücke über den Fluss gespannt sind. Ist ein wenig wackelig, aber besser als nasse Füße!

Wie das Foto beweist, sieht man meinen Schuhen (Hanwag) die Kilometer bereits an. Beide Schnürsenkel sind gerissen, die dann genutzte Reepschnur ist auch schon gerissen. Die vorderen Ösen werden wohl scharfkantig. Außerdem haben Sie bereits mehrere geplatzte Nähte, daraus resultierend Löcher. Heikos Schuhe ( Meindl)sind noch wunderbar.

Wir nutzen die „Brücke“ um wieder zwei Strophen der Bürgschaft zu drehen. Jetzt muss ich mich aber wieder ranhalten mit Auswendiglernen. Das ist das erste Mal dass wir eine Rezitation doppelt gedreht haben. Warum? Nicht weil ich einen Fehler gemacht habe, nein, Heiko hat statt einem Video ein Foto gemacht. Toll, alles noch mal. War ja so bequem auf dem Drahtseil. Aber beim zweiten Mal klappt es.

Die Bürgschaft, Friedrich Schiller. Teil 4. Gewidmet dem Spender Toni

Die Bürgschaft, Friedrich Schiller. Teil 5. Gewidmet der Spenderin Sonja

Wir erreichen die Hütte und das Wetter schlägt um. Diesmal positiv, plötzlich ist es Sonne satt ohne Wolken. Wie toll! Wir nutzen die Wärme um uns zu waschen und das Zelt zu trocknen. Die Chancen stehen gut, dass Schuhe und Socken das erste Mal seit fünf Tagen vollständig trocknen. So toll!

Wir genießen die Riesenhütte, mal sehen ob wir alleine bleiben! Im Hüttenbuch finden wir Anja und Markus, die letztes Jahr den TA gelaufen sind. Irgendwie ist das schön! Wir trinken auf euch!

Tag 50
Hurunui #3 bis Hurunui Hut
Strecke: 10 km
Schlafplatz: Hütte

Wir hatten eine sternenklare Nacht, wie Heiko bei einem nächtlichen Toilettengang gesehen hat. Auch Laien können hier die Milchstraße eindeutig erkennen. Der Morgen ist kalt aber bereits wolkenloser Himmel, es wird ein toller Tag! Wir haben heute zu Ehren unseres 50. Tages auf der Wanderung nur eine Ministrecke vor, die sehr einfach sein soll. Also, gemütlich frühstücken und dann los.

Wir folgen einem schönen und einfachen Weg der uns direkt an einen natürlichen „Hot Pool“ führt. Natürlich lassen wir uns diese Gelegenheit nicht entgehen und nehmen ein angenehmen heißes Bad. Der Weg führt weiter, sehr einfach durch Wald und über Wiesen, bis wir pünktlich zum Mittagessen die schöne neue Hütte erreichen. Den Rest des Tages faulenzen wir in der Sonne. Mal sehen ob wir wieder alleine bleiben!

Plötzlich hören wir eine Riesengruppe. Was ist das denn? Ein Army guy kommt zu uns, und erklärt, dass insgesamt 30 Leute kommen werden. Es sind Jugendliche von 17-25 Jahren, die in einem Programm sind, dass Ihnen helfen soll sich in die Gesellschaft zu integrieren. Es sind Jugendliche mit zum Teil kriminellem Hintergrund.

Mal sehen, wie sich das entwickelt. In jedem Fall haben die Leiter ihre Gruppe fest im Griff, und halten Sie aus der Hütte. Wir genießen das „Fernsehprogramm“ und schauen zu wie die Jugendlichen ihre Zelte aufstellen. Später müssen die Teens in mehreren Gruppen „shelter“ bauen, die dann bewertet werden.

Später kommen noch „alte Bekannte“ in die Hütte: Bridget und Jay, die uns schon zweimal überholt hatten. Aufgrund des Wetters hatten sie Pause gemacht (kann ja nicht jeder so „tough“ sein wie wir). Ausserdem noch John, der aufgrund des Forecasts den Fluss-Teil ausgelassen hat. Er lädt uns ein, ihn nach dem Trail auf der Nordinsel zu besuchen. Deal!!
Wir plaudern und haben einen schönen Abend!

Tag 51
Hurunui Hut bis Hope Kiwi Lodge
Strecke: 19 km
Schlafplatz: Hütte

Morgens wachen wir zu einem frühen Wecker eines Mitwanderers auf, 6:00 Uhr, der will aber früh los. Obwohl er schon die gesamte Nordinsel durchlaufen hat und routiniert in der Morgenroutine sein sollte, können wir gemütlich bis 7:00 Uhr schlafen, frühstücken, sogar einen zweiten Kaffee genießen und verlassen die Hütte als er noch am Rucksack packen ist. Komisch, egal.

Der wirklich einfache Weg führt uns durch Wiesen, über zwei komfortable „swinging Bridges“ und durch den Wald. Eigentlich mehr ein Wanderweg (in der Bewertung des Hochschwarzwald sicher mit „schwer „beschrieben, aber sehr leicht!). Ohne Schwierigkeiten erreichen wir bereits mittags unser Tagesziel. Die Hütte ist riesig (mit mehreren Zimmern) und wunderschön. Deswegen ist „weiter laufen“ auch keine Option und wir faulenzen den Nachmittag über (wir finden, das haben wir uns verdient).

Tag 52

Hope Kiwi Lodge bis Boyle village

Strecke: 26,5 km

Schlafplatz: Boyle village education center

Wir kommen früh los, es ist zwar bitter kalt aber blauer Himmel. Der sehr einfache Weg führt uns vorwiegend durch einen schönen Birkenwald. Das letzte Stück geht über eine Straße, trotz des Schildes (siehe Foto) hält niemand für uns an, um uns mitzunehmen.  Wegen der Baustelle müssen die Autos aber doch anhalten. Heiko fragt die Insassen eines “SUVs“ mit 2 Personen, ob sie uns 5 km mitnehmen. Das erste mal erhalten wir eine zögerliche dann ablehnende Reaktion. Zugegebenermaßen sieht Heiko nicht 100 Prozent geschniegelt aus nach 7 Tagen ohne Dusche, aber ok. Der Bauarbeiter, der die Autos stoppt, bekommt den Austausch mit. Er lächelt uns verschmitzt an, zwinkert und sagt: „I’ll make them wait longer!“Hihi! Ob es wegen des Wartens war, oder warum auch immer, als sie an uns vorbeifahren rufen sie uns zu, dass sie nach der Baustelle auf uns warten. Super! Die Baustelle ist aber ca 2,5 km lang, dauert also eine halbe Stunde… Nach der Baustelle wartet niemand, hatten wir auch nicht erwartet… Also laufen wir die letzten Kilometer auf der Straße.

Unser Ziel: Boyle Outdoor education Center. Hier wollen wir einen Ruhetag einlegen. Da es hier nichts geben soll, haben wir uns aus Invercargill eine Vorratsbox gesendet.

Wir kommen am Center an. Hier ist wirklich nichts. Gar nichts. Das Center ist wie ein kleines Studio mit 8 Betten. Zumindest kann man waschen, duschen (oh war das toll!!) und hat Strom und WLAN. Die Mitarbeiterin vor Ort begrüßt uns gleich mit den Worten: Ihr seid die zwei mit der charity Aktion, oder? Das ist aber eine schöne Überraschung! Sie sagt uns gleich, dass die Box Annahme für uns umsonst ist! Schön! Neben unserer Box können wir auch noch ein paar Lebensmittel erwerben, unter anderem Pizza! Natürlich kaufen wir die gleich! Außerdem steht da eine Nutella, oh! Zehn Dollar ist natürlich eine Frechheit, aber Ich. Brauche. Die. Nutella!!

Sie schenkt sie mir, weil sie von unserem Zweck so begeistert ist! Wow!! Dann die Enttäuschung: es ist nur Platz für ein Nacht. Oh Mann. Sie meint wir können bis 12:00 Uhr bleiben, das ist schon mal nett. Die einzige Möglichkeit: Campen auf dem Zeltplatz. Die Nacht schenkt sie uns auch. Sehr nett! Insgesamt sind wir jetzt bei gut 25 € Nachlass, den wir im Namen des Centers auf das Spendenkonto überweisen!

Wir genießen unsere Pizza! Bier gab es leider keins zu kaufen, Menno! Später kommt noch ein weiterer Gast, ein Läufer. Er hat doch tatsächlich zwei Bier übrig und schenkt sie uns! Ende gut, alles gut! Prost!

Tag 53
Boyle village bis Boyle Flat Hut
Strecke: 14,5 km
Schlafplatz: Hütte

Da der Campingplatz für einen Ruhetag nicht geeignet ist ( kein Bett, keine Dusche, kein Internet), entschließen wir uns doch, zur nächsten Hütte zu laufen. Wir schlafen aus, frühstücken, packen unsere frisch gewaschenen Sachen und Vorräte für die nächsten sieben Tage und nutzen dann den Vormittag, um den nächsten Blog Eintrag vorzubereiten. Bevor wir die Zivilisation verlassen, buchen wir drei Nächte in St. Arnaud, unserem Etappenziel. Da machen wir dann zwei richtige Ruhetag!!

Der Weg zur Hütte ist wunderbar einfach, breite Wege durch den Wald, swinging bridges zum Überqueren der Flüsse und nur leichte An- und Abstiege. Nach dreieinhalb Stunden erreichen wir die wunderbar geräumige Hütte. Noch sind wir allein. Schön!

Vielleicht noch ein Wort zu unserem Schokoladenkonsum. Die Hersteller richten sich wohl auf die Wanderer ein. „Unser Schokoladenkonsum ist gestiegen?“ „Nein, wieso denn?“ Wir essen immer noch eine halbe Tafel pro Tag… Die 100 g Rittersport sieht zu ihren neuseeländischen Gegenstücken von 200 gramm und 250 gramm doch etwas mickrig aus!?

Tag 54
Boyle Flat Hut bis Anne Hut
Strecke: 17 km
Schlafplatz: Hütte

Ein gern gesehener Wanderer kam abends noch in die Hütte: Thomas, Ein Wanderer aus der Tschechischen Republik. Er war auch so lieb uns ein paar dringend benötigte Utensilien aus Hanmer zu besorgen. Zusätzlich hat er uns ein Bier gekauft, total nett. Wir teilen und genießen das Bier zu dritt.

Morgens ist es wieder sehr kalt. Die Hütte liegt auch auf 900 m das erklärt die Kälte. Auf den Gräsern hat sich Raureif gebildet und wir frieren die erste Zeit. Aber der Himmel ist wolkenlos, es verspricht ein toller Tag zu werden. Will man nicht zwei Hütten zusammenlegen und so 42 km zurücklegen oder dazwischen zelten (das Zelt ist gerade so schön trocken) dann wird das auch ein easy Tag mit 17 km. Schön!

Wenn mir in Deutschland jemand sagen würde, ich soll bei Frost mit kurzer Hose, T-Shirt und Softshell Jacke nach draußen, dann würde ich am Geisteszustand desjenigen zweifeln, während ich Mütze, Schal und Daunenjacke anziehe. Hier stehe ich tatsächlich bei Frost mit kurzen Hosen in der Kälte. Aber die kurzen Hosen sind am praktischsten (Haut trocknet am schnellsten) und spätestens nach 15 Minuten laufen wird einem auch warm.

Der Weg ist traumhaft schön, wieder gemischt Wald und Wiesen mit Blick auf Fluss und Berge. Ein kleiner Einstieg führt uns auf den Anne Sattel und dann wieder hinunter. Nach 5 Stunden entspanntem Laufen sind wir in der neuen großen Hütte angekommen, treffen Tomas noch einmal, der aber noch weiter zieht und genießen die Sonne und traumhafte Umgebung der Hütte.

Tag 55 (die 1000km Marke)
Anne Hut bis Waiau Hut
Strecke: 25 km
Schlafplatz: Hütte

Nach einer sternenklare Nacht (Danke, Andreas für den Impuls hinauf zu schauen!) begrüßt uns ein wolkenloser Morgen Himmel. Es ist erstaunlich warm, weit weg von Frost. Es verspricht ein weiterer wunderschöner Tag zu werden! Der Sommer ist zurück!

Den ganzen Tag laufen wir über Wald und Wiesen im Tal, immer mit Blick auf den Mount Mahanga, den wir morgen über den Waiau Pass überqueren werden.
Die Sonne strahlt herab und tröstet uns, dass wir doch mal wieder ein paar kleine Flüsse überqueren müssen, und somit nasse Füße bekommen. Weiterhin bleibt der Weg erstaunlich einfach. Zur Mittagspause um 12:00 Uhr sind wir schon fast am Ziel. Wir genießen die Sonne und trocken unsere Füße. Hätten wir uns sparen können, direkt danach wieder ein Fluss durch den man laufen muss. Egal. Nach Rekordzeit erreichen wir bereits um 14:00 Uhr die Hütte und überschreiten damit die 1000 km Marke! Wahnsinn, das ging schnell!! 1000 Kilometer gelaufen, ca. 300 km bis zum nördlichsten Punkt der Südinsel vor uns!

Wir zelebrieren diese Leistung mit einer ausgiebigen Waschung im Fluss und – natürlich- einem ordentlichen Schluck Whisky!

Tag 56, 57
Waiau Hut bis West Sabine Hut
Strecke: 22 km
Schlafplatz: Hütte

Die Hütte füllte sich noch, aus mit der Ruhe. Am Ende waren alle sechs Schlafplätze belegt, zwei haben zusätzlich auf dem Boden geschlafen und draußen waren noch zwei Zelte aufgestellt. Versucht euch vorzustellen was in dieser Hütte für ein Geruch war! Nach draußen ausweichen war keine wirkliche Alternative, weil unzählig viele Sandfliegen auf leckere Opfer warteten. Das positive war, dass die Sandfliegen, die in der Hütte waren, mich in Ruhe gelassen haben. Die anderen haben wohl besser oder sagen wir mal intensiver gerochen….

Wir brechen früh auf, 900 Höhenmeter Aufstieg auf 1860 m und ein ähnlicher Abstieg liegen vor uns. Der Weg führt bis zum Einstieg über einfaches Gelände, wird dann anstrengend da man mehrere große Geröllfelder passieren muss.

Dann beginnt der Aufstieg, erst langsam, später sehr steil. Schon vor dem letzten steilen Stück ist die Aussicht phänomenal. Wir nutzen diese traumhafte Kulisse um ein paar Strophen der Bürgschaft zu filmen. Nicht verpassen, es ist einfach wunderschön da oben! Ein Kommunikationstrainer hat mir mal gesagt: „wenn alles perfekt ist, muss man Fehler einbauen!“ Genau das habe ich, natürlich bewusst, in den nächsten zwei Strophen eingebaut. Wer findet ihn?

Die Bürgschaft, Friedrich Schiller. Teil 6. Gewidmet allen Begeisterten Menschen, die spenden wollten!

Nach der Filmsequenz beginnt ein sehr, sehr steiler Anstieg mit vielen richtigen Kletter Passagen. Das macht richtig Spaß! Endlich mal wieder die Hände am Fels! Oben angekommen genießen wir eine ausgedehnte Mittagspause und saugen die Aussicht in uns auf. Wahnsinn! Der Abstieg ist enorm steil. Mehrmals sitze ich ungewollt auf dem Hosenboden, auch Heiko rutscht ein Stück des Weges. Aber wir kommen, zwar staubig, aber unbeschadet unten an.

Wir hatten die Erwartung, dass es jetzt nur noch ein kurzes einfaches Stück bis zur Hütte ist. Aber Pustekuchen. Es geht noch mal sehr steil nach oben und wieder nach oben. Wir sind wirklich platt. Jetzt wird es sicher einfacher!! Aber die Hütte bleibt weiter verborgen. Ein weiterer steiler Abstieg liegt vor uns. Puh, keine Energie mehr, aber da müssen wir jetzt durch! Endlich sehen wir die Hütte. Was für ein willkommener Anblick! Juhu!
Gottseidank haben wir am nächsten Tag nur eine Minietappe vor uns, das macht den „Feierabend“ noch schöner.

Am nächsten Morgen schlendern wir 2,5h zur nächsten Hütte und faulenzen nach einem erfrischenden Bad im nahegelegenen Fluss.

Tag 58
West sabine Hut bis Upper Travers Hut
Strecke: 8 km, 1100 Höhenmeter rauf, 450 Höhenmeter runter
Schlafplatz: Hütte

Wieder ein kurzer Tag, aber dafür mit einem weiteren Pass. Travers Pass  liegt auf 1780 m, das bedeutet 1100 Höhenmeter rauf und 450 wieder runter. Die Hütte hatte sich am Abend noch mit Wanderern gefüllt, diesmal keine TA’ler, sondern Wanderer auf einem Fünf Tages Rundweg. Alle haben wegen dem Pass gestöhnt und uns „bemitleidet“.

Was sollen wir sagen, es war nicht schlimm. Ein lang gezogener, nicht zu steiler Aufstieg. Wunderschöne Aussicht oben, und ein sehr kurzer Abstieg zu Hütte. Keine Tageswanderung, eher knappe 5 Stunden. Umso besser, dank Heikos Einkaufswut haben wir immer noch genug zu essen, so genießen wir die Sonne und die (noch leere) Hütte. Wir nähern uns dem Ende des Trails (noch ca 18 Tage). Es ist komisch, wenn uns Leute sagen, wow, ihr habt es bald geschafft. Vielleicht machen wir deshalb gerade viele kürzere Tage, um das Ende hinauszuzögern.

Tag 59, 60-62 (Ruhetage)
Upper Travers Hut über Lakehead Hut bis St. Arnaud
Strecke: 18 km + 10 km
Schlafplatz: Hütte/ Hotel

Wir lassen es gemütlich angehen, genießen das Frühstück und wandern dann los. Es sind mehr Wolken am Himmel als die Tage zuvor, aber trotzdem noch schön. Schon die Sicht aus der Hütte am morgen auf den Mount Travers war fabelhaft!

Der Weg ist wieder sehr schön, gut markiert und führt sanft abwärts. Nach 2 Stunden kommen wir an die „Travers Falls“, einem wunderschönen Wasserfall. Nach weiteren schönen Wanderkilometern erreichen wir unser Tagesziel. Letzter Abend in der Hütte und dann morgen nach Sankt Arnaud, Ruhetag! Es ist auch wirklich Zeit für Burger und Bier! Das Trockenfutter wird mit der Zeit wirklich unbefriedigend und macht wenig Spass!

Die Hütte füllt sich mit Tageswanderern und der großen Gruppe, die schon einige Zeit knapp hinter uns gewandert ist. Perfektes Timing! Die neun Personen große Gruppe wird also nun an uns vorbeiziehen, während wir uns in St Arnaud eine ausgedehnte Pause gönnen. Das ist perfekt! Die nächste Etappe hat sehr viel kleine Hütten, da ist es ungünstig so eine große Gruppe hinter sich zu haben. Wir verbringen einen gemütlichen Abend mit guten Gesprächen in der Hütte!

Am nächsten morgen laufen wir entspannt die letzten 10 Kilometer in das Gebirgsdorf, das aus einem Hotel und einer Tankstelle zu bestehen scheint. Und wieder eine „Roto“ Strasse. Mit diesem Foto grüsse ich alle ehemaligen Kollegen bei Roto!

Gottseidank haben wir eine Vorratsbox gesendet, die Einkaufsmöglichkeiten sind begrenzt und sehr teuer. Das einzige Restaurant ist unserem Hotel angegliedert. Selbstverständlich nutzen wir es um unseren Hunger nach Burger und Bier zu stillen!

Hier werden wir nun ruhen bis wir die nächste Etappe, die „Richmond Ranges“ angehen. Ausserdem nutzen wir die Zeit um Korrespondenzen bzgl unserem Projekt zu erledigen und natürlich um diesen Blogeintrag auf den Weg zu bringen. Oft werde ich gefragt, ob sich die Arbeit des Blogs in den Spenden niederschlägt. Die Antwort ist klar: nein. Aber wir lassen uns nicht entmutigen und werden weiterhin alle Hebel in Bewegung setzen um den Menschen in Haiti sauberes Wasser zu ermöglichen!! Mit glatten 22.000€ haben wir schon eine schöne Summe erreicht, unser Ziel ist es aber bis zur Weiterreise nach USA Mitte April die fehlende 4000€ bis zum zweiten Brunnen zusammen zu haben. Das ermöglicht es uns, bei unserem Besuch auf Haiti im Juli bereits die Erfahrungen von zwei Gemeinden zu erfahren. Wir werden selbstverständlich diese Erlebnisse vor Ort mit Euch teilen! So erfahrt ihr aus erster Hand, welche Veränderung eure Spende bei diesen Menschen bewirkt hat! Danke für euren Support! Jede Email, jedes Kommentar, jede Spende motiviert uns weiter zu machen und wir sind sehr dankbar dafür!

2019-09-24T09:23:11+02:00