Spektakuläre Aussicht, der erste grosse Fluss und ein Hobbit Haus

Tag 26

Von Wanaka nach Lake Hawea
Strecke: 17km
Schlafplatz: Zelt

Wir stehen früh auf um gleich wieder in die Routine zu kommen, frühstücken kurz und ab geht’s. Erst nach Albertown und dann immer am Fluss entlang bis zum Lake Hawea. Wir sind mittags schon da und nun?

Die morgige Etappe wird super schwer, aber wir haben keine Möglichkeit heute davon etwas zu machen. Tja da hilft nur ausspannen und Kräfte sammeln, damit wir morgen wie geplant eine Hütte springen können. Wir werden sehen.

Tag 27
Lake Hawea bis Stody Hut
Strecke: 22km, 1200 Höhenmeter rauf, 500 runter
Schlafplatz: Hütte

Wieder stehen wir mit dem an „Star Wars“ erinnernden Vogelgesang auf.
Wir haben jetzt herausgefunden, dass das „bellbirds“ sind und die lustigen R2D2 Geräusche kommen von den Männchen. Balzgeräusche. Ob sie damit die Weibchen überzeugen können?

Die ersten 8 km sind zwar sehr leichter Weg, rauben uns aber viel Kraft, da sie „nur“ der Weg bis zum Einstieg des Anstiegs auf den „Breast Hill“ sind. Irgendwie gehen diese  gar nicht rum und lassen uns am heutigen Vorhaben zweifeln. Nach 2 Stunden sind wir endlich am Einstieg, erst mal Kaffee und Frühstück. Und dann geht es los auf den Breast Hill (1540 m). 1200 Höhenmeter rauf. Erst steil mit einigen Kletter-Passagen, dann stetig Berg auf. Danach ist man auf einer Art Plateau mit vielen ups und downs. Die Aussicht bereits während des Aufstiegs ist phänomenal! Wir treffen heute viele Sobos (south bound, laufen also Richtung Süden), sicher 15, die uns entgegenkommen. Voll die Fußgängerzone. Oben angekommen genießen wir die wundervolle Aussicht, wirklich traumhaft, auf den See. Oben treffen wir einen Neuseeländer der eine Tagestour macht. So haben wir auch ein gemeinsames Gipfelfoto. Sehr schön. Er verspricht unser Projekt bei den Rotariern in Christchurch zu promoten. Sehr gut! Der Weg runter ist sehr einfach. Trotzdem schmerzt es, waren es doch ein paar Höhenmeter und Kilometer.

Wir gönnen uns noch mal eine schöne Pause, wieder Gegenverkehr. Die zwei Jungs kommen von unserem morgigen Ziel und wollen zur Hütte, die wir ausgelassen haben. Was für eine Motivation um 4:00 Uhr noch weiter zu laufen und nicht an der Hütte zu schlafen. Respekt, denken wir uns. In jedem Fall sagen sie, wir wären gleich da. Also los! Als wir die Hütte sehen erklärt sich, warum sie weitergelaufen sind. Sehr basic, ohne Wasser. Aber wir finden ein kleines Rinnsal, geht schon, hier bleiben wir! Wir sind stolz auf unsere Tagesleistung und genießen den Abend. Leider wird die Ruhe gestört. Immer mehr Wanderer von der anderen Richtung kommen zur Hütte. Als sie schon überfüllt ist entscheiden wir auszuziehen und unser Zelt aufzustellen. Gute Entscheidung, wir geniessen die Ruhe im Zelt!

Tag 28
Stody Hut bis Top Timaru Hut
Strecke: 14km
Schlafplatz: Hütte

Wir schlafen aus, da die Etappe nicht so lang ist, auch wenn sie mit 8 Stunden gerechnet wird. Die Sobos fluchen auch sehr über diese Etappe, scheint schwierig zu sein. Für uns geht es erst mal steil 2 km nach unten. Man kommt sehr schlecht voran, da es so steil ist. Das ist kein laufen sondern eher eine Kombination aus rutschen und schlittern. Dann beginnt das Fluss – überqueren. Steil runter zum Fluss, rüber und dann wieder hoch. Die Böschung ist so steil und tief, dass man zum Teil 45 Minuten runter beziehungsweise wieder rauf geht. Das zieht sehr viel Energie. Teilweise geht es auch schräg zur Böschung, leicht geneigt und abschüssig. In jedem Fall sehr anstrengend. Man wünscht sich ein einfaches gerades Stück, auf dem man mal ein paar Meter gehen kann. Das ist uns aber nicht vergönnt. So vergeht der Tag.

Dann wieder ein langer Anstieg die Böschung rauf und man ist raus aus dem Wald, Juhuu! Ein kleiner Gipfel rauf und dann runter und wir sehen die Hütte, unser Ziel! Sie ist viel heller und gemütlicher als die gestrige. Eine erfrischende Waschsequenz im Fluss, das ist schön. Wir bleiben nicht allein, aber heute lassen wir uns nicht vertreiben. Die zwei Engländer sind sehr nett und wir haben einen schönen Abend.

Tag 29
Top Timaru Hut bis 3 km hinter Ahuri River
Strecke: 28km plus 800 Höhenmeter rauf und runter
Schlafplatz: Zelt

5:45 Uhr, auf geht’s wir haben viel vor, einen Sattel überqueren und den bislang schwierigsten Fluss überqueren. Also los!  Wir packen leise zusammen um die zwei nicht zu stören und dann raus. Brrr, es ist kalt, dunkle Wolken verdecken den Sonnenaufgang und es windet extrem. Sieht nach Regen aus.

Puh. Planänderung, doch erst mal Kaffee und Frühstück. Die Engländer sind eh wach. Danach geht es los. Bereits bis zum eigentlichen Start des Aufstiegs haben wir schon 350 Höhenmeter gemacht. Das Wetter hält, sieht aber sehr bedrohlich aus. Der Berg, den wir jetzt besteigen wollen, 800 Höhenmeter auf 1700 Meter sieht von unten schwierig aus. Man sieht den Weg, es sieht aber so aus, als ob dieser sehr abschüssig ist. Naja, hilft ja nichts. Wir steigen ein. Der Weg ist deutlich einfacher als er aussah. Nur der starke Wind macht uns zu schaffen. Orkan böenartig, immer die Richtung wechselend, erfordert der Aufstieg starke Konzentration. Zweimal müssen wir stehen bleiben, da die Böe so stark ist und uns vom Berg zu wehen droht. Aber dann sind wir oben, durchgefroren bis auf die Knochen. Kurz die Aussicht bewundern und dann aber schnell runter und wieder Wärme in die Glieder und Gefühl in die Finger zu bekommen.

Erst nach circa 1 Stunde halten wir an. Pause? Mmh, zur „Tin Hut“ sind es nur noch 5 km, wir ziehen durch. Wir gönnen uns eine lange Pause in der kleinen Hütte und essen sehr viel. Der Weg danach ist einfach und die nächsten 11 km fliegen. Wir sind am eigentlichen Etappenziel, wollen aber noch den Fluss überqueren. Kurz vor dem Fluss treffen wir eine Engländerin. Sie ist total aufgelöst, hat bereits vier mal versucht den Fluss zu überqueren, aber immer wieder abgebrochen, da die Strömung zu stark war. Wir bauen sie erst mal ein wenig mit Schokolade auf und bieten ihr an, mit ihr zu crossen. Heiko sucht die beste Stelle und langsam gehen wir durch den Fluss. War angeblich die schwierigste Überquerung auf der Südinsel. Easy! Wir laufen noch soweit, dass wir eine einigermaßen windgeschützte Stelle finden und genießen, stolz auf uns, den Abend! Dazu der letzte (!) Schluck Whiskey!
Trotz der vielen Wünsche von Euch, dass Schoki und Whiskey nicht ausgehen, ist es passiert!! Gottseidank nur 2 Abende!

Tag 30
Hinter Ahuri River bis Lake Middelton
Strecke:  26 km
Schlafplatz: Zelt

Wieder früh raus. Mit dem Zelt verzögert sich alles immer ein wenig, aber um 7:00 Uhrlaufen wir los. Es ist bewölkt, windig und eiskalt. 10 °C, mit dem Wind gefühlte 6 °C. Brr! Weil es so kalt ist, verzögern wir die Frühstückspause ein wenig, bis der Kretzpegel uns erkennen lässt: jetzt ist Pausenzeit! Nach der Pause schnell weiter über Geröllfelder um wieder warm zu werden. Der Weg wird etwas schwieriger, Schlammfelder, Steine und immer wieder „ Stachelbüsche“ verlangsamen das Wandern. Immer wieder stoßen wir auf diese Art bodenhohes Palmengewächs, das sehr spitz ist. Und mit spitz meine ich „blutige Waden spitz“. Heiko „hasst“ diese Pflanze und erheitert mich oft weil er sie im vorbeigehen mit dem Stock piekst. Da es kalt ist, und wir schlecht vorankommen, schieben wir die Mittagspause. Dann gewinnt doch die Sonne die Oberhand und schnell wird es wunderbar warm. Wir genießen eine lange Pause in der Sonne. Der Weg führt in ein Wäldchen, wird einfacher und führt später sogar auf eine Geländewagenspur.

So kommen wir um 17:00 Uhr am Lake Middelton an, einer ausgewiesenen Campingwiese. Ein Sprung in den See, ahh, das tut gut! Eine Mitwanderin frägt uns, ob der See „smelly“ ist. Naja, vielleicht nachdem wir unsere Füsse drin hatten?! Wie alle Seen ist auch dieser glasklar und wunderschön! Morgen wird ein harter Tag, also schön entspannen.

Tag 31
Lake Middelton bis Twizel, Hobbit Haus
Strecke: 31 km
Schlafplatz: Hobbit Haus

Heute wollen wir früh los, 31 km sind ja kein Pappenstiel. 5:45 Uhr raus. Mit Zelt zusammen packen brauchen wir aber doch bis 6:30 Uhr bis wir laufen. Das muss doch schneller gehen! Wir haben ja noch Zeit zum üben. Wie gewohnt ist es erst mal noch frisch aber trocken. Wir können uns über das Wetter nicht beschweren, erst ein richtiger Regentag an dem wir gelaufen sind. Die restlichen drei Tage waren immer Ruhetage. Sind halt gute Planer, oder vom Glück gesegnet. Morgens ist es oft frisch und mit dem Wind richtig kalt, aber ab Mittag war immer fantastisches Wetter, Sonne satt.

Die ersten Kilometer fliegen dahin, so dass wir zur verdienten Frühstückspause um 8:30 Uhr schon gute 10 km hinter uns haben. Cooler Schnitt! Auch nach dem Frühstück bleibt der Weg, eine Art Fahrrad Weg am See entlang, sehr einfach. Wir verlassen den See und laufen auf einem ähnlichen Weg am Fluss entlang bis dieser in einem anderen See mündet. Zeit für Mittag! Pünktlich zur ausgiebigen Mittagspause von 1 Stunde kommt die Sonne raus, herrlich! Wir checken die Kilometer, wow, nur noch 7km bis Twizel, schon 24km gelaufen. Wir erinnern uns an einen „Sobo“, der uns erzählt hat, manchmal läuft man so und mittags hat man dann schon 25 km und denkt sich: wow, das war easy. Ich dachte mir damals: du A…! Und jetzt haben wir das auch gemacht. Cool! Anscheinend haben wir doch schon ein bisschen Kondition aufgebaut. Super. Die 7 km fliegen vorbei, so dass wir um 14:15 Uhr schon am Ziel sind, yeah!

Unser erster Zwischenstopp: Cycle Journeys. Wir werden, wie viele  TA’ler die nächsten 68 km mit dem Fahrrad fahren. Jeder der mich kennt, weiß, dass ich ein sehr ambivalentes Verhältnis zum Fahrrad habe, aber gut. Besser als wirklich langweilige 68 km an der Straße laufen.

Wir buchen die Räder für den nächsten Tag und dürfen sie gleich mitnehmen, ja! Nächster Stopp: Hobbit Haus!! Trail Angel Denise bietet Wanderern ihr Hobbit Haus an, umsonst! Mit Dusche, WLAN und dem liebevoll eingerichteten Häuschen, das direkt dem Film „Herr der Ringe“ entsprungen scheint. Sooooooo toll!!

Wir genießen den Nachmittag und gönnen uns am Abend Burger und Bier. Gemeinsam mit anderen Wanderern und der Gastgeberin lassen wir den Abend ausklingen. Wir verbringen eine sehr angenehme Nacht im Hobbit Haus.

Tag 32

Twizel bis Lake Tekapo
Strecke: 68km
Schlafplatz: Motel

Nach einem ausgiebigen Frühstück in Denises Küche fahren wir mit Rucksack das Stück zum Anbieter und lassen die Rucksäcke dann dort. Dann geht es los! Heiko ist das Fahrradfahren noch gewöhnt, er ist bei Wind und Wetter jeden Tag 13 km einfach zur Arbeit gefahren. Seine Muskeln sagen: „Ja ja, die Bewegung kenne ich, super!“Meine letzte Begegnung mit dem Fahrrad war ein Radurlaub im Tessin. Danach habe ich das Rad in den Keller gestellt und nicht mehr angefasst. Das war vor zehn Jahren! Meine Muskeln sagen: „Was ist das denn? So war das nicht vereinbart!!“

Aber es läuft trotzdem ganz gut. Es gibt eine wunderschöne Aussicht auf den Mount Cook und dann fahren wir immer am Kanal entlang. Nach 5 Stunden sind wir in Tekapo angelangt. Bis auf große Schmerzen am Gesäß bin ich fit. Fahrradfahren wird aber nicht meine Lieblingsbeschäftigung!!

In Tekapo finden wir die perfekte Straße, sollte man doch in Erwägung ziehen, eine Roto – Dachfenster Niederlassung aufzumachen. Den „Roto – Place“?

Wir füllen unsere Vorräte für die nächste Etappe auf und genießen den Nachmittag im Motel.

Tag 33

Lake Tekapo bis ca. 6 km in den Richmond Trail

Strecke: 20 km

Schlafplatz: Zelt

Nachdem wir uns ausgeruht und voller Energie fühlen, entscheiden wir den geplanten Ruhetag nicht zu machen, sondern die lange anstehende Etappe (37 km) zu halbieren. Geplant sind circa 15 km, das reicht, wenn wir mittags losgehen. Wir genießen ein ausgiebiges Frühstück in unserem Hotel, packen gemütlich und verlassen um 11:30 Uhr Lake Tekapo für die nächste Etappe. Diese wird uns die nächsten acht Tage fern jeder Zivilisation sicher wieder begeistern, soll es doch eine der schönsten sein. 

Mal sehen! Erst mal geht es 13 km an einer Kiesstraße am See entlang. Der Blick auf den See ist wunderschön, aber irgendwie läuft es nicht. Trotz einfachen Weg kommen wir nicht voran. Das ist unglaublich frustrierend, vor zwei Tagen sind wir noch 31 km mit einem 5 km/h Schnitt gelaufen und es fühlte sich gut an. Man unterschätzt einfach das Gewicht. Vor zwei Tagen waren unsere Rucksäcke viel leerer, da alle Lebensmittel (sogar der Whiskey) verbraucht waren.Jetzt sind beide Rucksäcke insgesamt zusammen circa 10 kg schwerer. Das merkt man. Nimmt man noch die Mittagssonne und den anfangs zwar leichten aber spürbaren Gegenwind, erklärt sich das langsamere Fortkommen. O. k., rational erklärt, hilft aber irgendwie nicht beim laufen. Wir stoppen häufig, machen eine längere Pause und setzen müde einen Schritt vor den anderen. Da hält ein entgegenkommendes Auto an, ein Neuseeländer mit seinem Enkel, der uns neugierig fragt (Heiko hat mir erklärt, das es das Wort „frägt“nicht gibt – was meint ihr, liebe Stuttgarter?), wohin wir laufen. Wir reden ein wenig, erklären unser Jahr, unser Projekt. Er freut sich, sagt: Ich bin auch Rotarier! Wir freuen uns beide. Peter steigt aus, will uns unbedingt fotografieren, allein, mit Enkel, mit Banner. Er verspricht uns die Fotos zu senden (hat er getan, und einen vielversprechenden Kontakt zur Presse hergestellt. Danke Peter!) und seinen Club in Timaru zu involvieren und wir ziehen fröhlich weiter. Das hat Energie gegeben, schön!

Wir gelangen zum Einstieg in den Richmond Trail. Man darf nicht auf die Toilette gehen und keine Ziegen… – streicheln?!?? Oder wie interpretiere ich das Zeichen? Egal, das mit den Ziegen hatten wir eh nicht vor. Der Weg begrüßt uns mit einem Anstieg, Puh! Dann frischt der Wind auf, Gegenwind, super. Aber wir wollen ja eh nur noch geschwind einen Platz zum Zelten finden. Dazu brauchen wir Wasser und im Idealfall ein wenig Windschutz.

Soweit das Auge reicht, Trockenheit. Na toll. Wir schleppen uns weiter, in der Hoffnung bald ein Flüsschen zu entdecken. Die auf der Karte eingezeichneten sind beide leider ausgetrocknet. Heiko besteigt ohne Rucksack einen Hügel und findet tatsächlich etwas vielversprechendes. Juhuu! Zelt aufstellen, Wasserpumpen und erholen. Und am besten viel essen um die Rucksäcke leichter zu machen. Das bekommen wir hin. Ein ordentlicher Schluck Whiskey, alles nur für das hehre Ziel der Gewichtsreduktion. Natürlich!

Tag 34

Richmond Trail bis Stag Sattle

Strecke: 27km

Schlafplatz: Zelt

Wir schlafen aus, sind ja heute nur 13 km bis zu unserem Ziel. Gemütlich frühstücken wir im Zelt und laufen dann los. Der Weg ist sehr einfach, flach an Grasbüscheln entlang. Nach einer Weile kommt auch der See wieder in Sicht, sehr schön. Auch wenn es sehr einfach ist, zieht es sich und die Rucksäcke sind trotz aller Versuche von gestern noch schwer.

Wir lenken uns ab und suchen Wallabies, eine immigrierte Känguruhart. Leider finden wir keine, nur ein Reh, dass uns eine Zeit lang begleitet. Wir steigen ab zum Fluss, der Weg wird hier schwieriger, da muss doch bald die Hütte kommen. Nach einem moderaten Anstieg sehen wir sie. Juhuu! Wir machen erst mal ausgiebig Pause, Rucksack leichter machen. Als wir merklich Gewicht aus den Rucksäcken gegessen hatten, Blick auf die Uhr: 13:00 Uhr. Und jetzt?

Irgendwie sind wir noch nicht bereit, hier die Wanderschuhe für den Tag auszuziehen. Mmh. Wir wieder mit den halben Tagen! Der Blick auf die Karte zeigt, entweder hierbleiben, oder noch 700 Höhenmeter auf 1900 m aufsteigen (der höchste Punkt des Te Araroa) und dann am Abstieg versuchen einen Zeltplatz zu finden. Mmh. Also los, das machen wir. Soweit also zum easy Tag. Die Route hat zwei Optionen: im Tal – vielleicht könnten wir da schon früher campen oder über den Grat – das hört sich nach toller Aussicht an. Komm, das geht schon, wir nehmen den Grat. Ein entgegenkommender Wanderer sagte uns, dass die Aussicht das Schönste war was er im Leben gesehen hat.

Was soll ich sagen, es war tatsächlich grandios. Das Schönste im Leben? Naja, die sind manchmal etwas melodramatisch diese Wanderer. Oben auf dem Grat wird es sehr windig. Es geht immer Berg auf und jeder Schritt gegen den Wind. Puh, ob das so eine gute Idee war das heute noch zu machen? Na, jetzt müssen wir durch!

Nach 4 Stunden sind wir oben. Der gesamte Weg besticht durch tolle Aussicht und spektakuläre Bilder. Das Erreichen des Gipfels ist gleich doppelt Grund zu feiern: mit 650 km sind wir die Hälfte der Südinsel gelaufen! Das ging schneller als erwartet! Da werden wir heute Abend gebührend anstoßen! Nach dem Gipfel, Ziel: Zeltplatz finden. 

Leider geht es steil nach unten, schwierig mit Zelten. Aber nach ein paar Kilometern finden wir einen einigermaßen geraden Platz. Unserer!! Es ist 18:30 Uhr und wir sind etwas platt. Aber zum Rucksack leer machen durch Essen und Trinken reicht es noch!

Tag 35

Stag Sattle bis Crooked Spur Hut

Strecke: 21,5 km

Schlafplatz: Hütte

In der Nacht wird es ein wenig kalt, kein Wunder, sind ja noch auf circa 1800 Höhenmetern. Da unsere Schlafsäcke warm sind (meiner hat mich auch in Grönland warm gehalten) und das Zelt auch Wärme speichert, ist es nicht so schlimm. Aber das Aufstehen morgens ist deutlich härter. Da wir vor unserem Zeitplan sind, schlafen wir aus und laufen um 7:45 Uhr los. Es geht nach unten auf schlechten Wegen. Anstrengend! Nach 2 Stunden erreichen wir die Hütte, Frühstückspause! Die „Royal Hut“ heißt so, weil da wohl mal ein Prinz der britischen Königsfamilie geschlafen hat. Sieht man aber nichts davon. 

Wir machen uns auf zur Mittagspausen Hütte „Stone Hut“ die wir nach circa 2 Stunden wirklich einfachem Weg am Fluss entlang erreichen. So, und nun? Erstmal Pause. Wir treffen einen Deutschen, der uns fragt, ob wir einen älteren Wanderer gesehen hätten. Wir überlegen, aber es fällt uns keiner ein, wir haben heute nur einen getroffen, der war so unser Alter. Er beschreibt den Gesuchten: gross, etwa 40…. What? Wie meint er das „älteren“ und „40“ in einem Satz. Unglaublich!!! Trotz dieses Fauxpas unterhalten wir uns noch ein wenig bis wir uns wieder aufmachen.

Wir sind unserem Zeitplan einen halben Tag voraus. Normalerweise macht das nichts, ist man halt früher am nächsten Zivilisations-Punkt. Diesmal ist es schwieriger. Es stehen zwei Flüsse an (Rangitata und Rakaia), die aufgrund der Schwierigkeit als „Hazard Zone“ deklariert worden sind.Bedeutet: sie gehören nicht zum Trail, man sollte sie umfahren. Nachdem uns alle entgegenkommenden versichert haben, dass der Rangitata aufgrund der aktuellen Trockenheit querbar ist, werden wir das versuchen.

Für den Rakaia haben wir einen Transport gebucht, der uns am Samstag um 13:00 Uhr abholt. Da es nach Tekapo keinen Handy Empfang mehr gibt mussten wir diesen dort schon buchen. Deswegen ist der Endpunkt fix. Wir überlegen uns, trotzdem noch ein wenig weiter zu laufen, gegebenenfalls bis zum nächsten Sattel. Ist ja noch früh… Wir kommen gut voran, es geht immer ein wenig up und down. So richtig suchen wir nicht nach einem Zeltplatz, aber wir füllen vorsichtshalber unseren Wasservorrat. Als wir am Fuße des Sattel ankommen sieht das Wetter ein wenig nach Regen aus. Also, entweder jetzt gleich Zelt aufstellen oder noch den Sattel überwinden und runter zu Hütte, dann aber zackig! Es ist 16:00 Uhr, der Sattel bedeutet 300 Höhenmeter rauf und wieder runter. Und was machen wir?

Natürlich auf den Sattel! Also rauf und hinten lang gezogen wieder runter. Der Runterweg zieht sich. Bald müsste doch die Hütte kommen, gibt es doch nicht. Aber dann ist sie da und als die ersten Regentropfen fallen betreten wir die volle Hütte. Die letzten zwei Plätze sind noch frei. Unsere!! Wir essen erst mal und entspannen. Zwei Jäger kommen noch an die Hütte. Heiko quatscht ein wenig mit Ihnen, es stellt sich heraus, dass sie  kein Zelt dabei haben. Selbstverständlich bietet Heiko – nach o. k. von mir – unsere Schlafplätze an. Aber die zwei sind ganz entspannt und schlafen draußen ohne irgendwas. Sie sind hart im nehmen. Dann halt nicht. Gottseidank!

Tag 36

Crooked Spur Hut – Potts River Bridge Carpark (hinter „Rangitata“)

Strecke: 20 km

Schlafplatz: Zelt

Die Stimmung in der Hütte war seltsam, irgendwie kamen keine Gespräche zu Stande. Erst als ein Mädchen die Hütte verlassen hatte, wurde es lebhafter. Hatte wohl einen schlechten Tag. Wir schlafen gut und rüsten uns für einen harten Tag. Nicht zu sehr Kilometer technisch aber das Überqueren des „Rangitata“ steht bevor, dass vor allem mir ein wenig Sorge bereitet.

Aber erst geht es steil nach unten bis zum Fluss „Bush Stream“ und dann folgt man immer dem Flussbett. Dabei muss man den Fluss immer wieder überqueren. Schon die erste Überquerung ist sehr schwierig, das Wasser hüfthoch, die Strömung stark. Nur Heiko‘s beherztes Zupacken verhindert mein nasses Bad samt Rucksack. 

Fängt ja gut an. Das hilft nicht, meine Ängste zu mindern. Die circa 20 Überquerung danach gehen aber problemlos, gottseidank. Wir kommen am Fluss an einen Wasserfall. Heiko nutzt diesen gleich für eine Dusche. Brrr.

Nach viereinhalb Stunden haben wir unser Zwischenziel erreicht. Hier endet der offizielle „Te Araroa “ und fängt erst hinter dem Fluss „Rangitata“ wieder an. 

Wir stärken uns mit einer langen Pause und machen uns dann auf. Der Fluss verteilt sich über weite Strecken, so dass man circa 1 Stunde im Flussbett läuft und mal kleinere, mal größere Arme überquert. Für mich die schwierigsten waren drei Stück. Der erste, weil er sehr tief war. Mein Rucksack Boden wurde durch die Wellen nass. Die zwei anderen weil man sehr lange knietief bei starker Strömung „waten“ muss. Die grösste Anstrengung war hier die Mentale. Heiko bleibt aber ruhig und bringt mich sicher ans andere Ufer. Juhuu, geschafft! Ich kann es erst gar nicht glauben. Toll!

Dann laufen wir noch 5 km bis wir wieder auf den Startpunkt des Weges treffen. Der Tag hat uns physisch und psychisch angestrengt, jetzt wollen wir auch nicht mehr, wir campen knallhart an der Straße. Es ist keine vielbefahrene Strasse, ca. 1 Auto pro Stunde. 

Erst mal entspannen! Dann am Pott’s River richtig baden! Man glaubt es kaum: Gerade als ich mich bade, kommt ein Auto vorbei. Der Anblick scheint so ungewohnt zu sein, dass das Auto sogar auf der Brücke anhält. Ich winke freundlich, dann fahren Sie weiter. War ihnen dann wohl doch peinlich… Tipp für die Zukunft: unter der Brücke baden! Zufrieden ob unserer Leistung richten wir uns auf den Abend ein.

Tag 37

Pott‘s River Bridge bis Lake Emily

Strecke: 29 km

Schlafplatz: Zelt

So, heute machen wir aber wirklich den „easy“ Tag! Ziel: Buicks Bridge, circa 20 km. Heute ist der erste Tag ohne richtiges Müsli Frühstück, die Vorräte werden knapp. Die Reste, die wir noch haben isst Heiko. Bei ihm hat der Stoffwechsel jetzt richtig begonnen zu arbeiten. Die Hosen sind zu groß und er hat ständig Hunger. Wir haben noch unsere Frühstücksriegel, das sind richtige Power Riegel, einer hat circa 350 kcal., also richtig Energie. Leider haben wir davon aber auch nicht mehr viele. Mmh, wir müssen heute Abend wohl mal einen Essenscheck machen.

Egal, nach Kaffee und Riegel sind wir gestärkt und laufen los. Nach kurzer Zeit verlassen wir das Flussbett des Pott‘s Rivers. Gottseidank! Die letzten Tage hatten wir weite Strecken über Geröllfelder oder Fluss Bett. Die Steine sind eine große Belastung für die Fußsohlen, meine haben mir das mit Unmut laut pochend die ganze Nacht bestätigt. Also freuen wir uns über den Trampelpfad durch weiche Gräser die an den nackten Beinen kitzeln. Der Weg ist einfach und wunderschön. Hinter uns das „Rangitata“ Fluss Bett, vor uns viele Grashügel soweit das Auge reicht. Die Sonne strahlt, keine Wolke. So schön das ist, mit der Zeit wird es richtig heiss. Es gibt keinen Baum, kein Schatten, nur staubiger Weg und Gräser. MacGyver artig bauen wir uns Mittags einen Sonnenschutz um wenigstens kurz der Hitze zu entfliehen. Da passt auch die Strophe der „Bürgschaft“ die ich gerade gelernt habe: „und die Sonne versendet glühenden Brand…“ 

Übrigens vielen Dank für die eingegangenen Rezitationswünsche! Nach der vielen Nachfrage habe ich das gleich mit unserem Projekt verbunden: gerne widme ich 2 Strophen im Gegenzug zu einer kleinen (oder auch grossen Spende). Einfach auf die Website gehen, unter „Spende“ die Spende eintragen und dann überweisen. Die nächsten Strophen werden dann entsprechend gewidmet. Die ersten zwei Teile findet ihr hier:

Die Bürgschaft, Friedrich Schiller, Teil 1

Die Bürgschaft, Friedrich Schiller, Teil 2

Die nächsten 3 Teile sind bereits vergeben, aber es sind noch Strophen übrig, also gerne spenden, first come, first serve. Wir stehen gerade bei ca. 21.000€, 5000€ für den zweiten Brunnen fehlen noch. Also, auf gehts, die Menschen in Haiti sind unendlich dankbar für eure Unterstützung!

Kurz nach Mittag treffen wir auf eine Gruppe „sobos“ die nebenbei noch die Herr der Ringe Plätze besuchen. Sie sind enttäuscht, dass wir darüber nicht berichten können. Aber wir waren dafür im Hobbit Haus! 

Wir nähern uns unserem Ziel: Buicks Bridge. Aber irgendwie sagt es uns nicht so zu. Ist ja auch noch früh. Wir checken die Karte, jetzt kommen 4 km Straße, dann zweigt der Weg ab und dort ist ein Bächle. Komm, dann laufen wir da noch hin! 

Wir sind jetzt schon sehr geplättet, die vier Kilometer ziehen sich. Aber dann, Juhuu! Da sind Bäume, das ist unser Platz!! Oh, da ist ein Gatter, aber unverschlossen. Egal, wir brauchen Schatten! Wir setzen uns, lassen die Füße im Bach baumeln, ahhhhhh, wie toll!

Kaum 15 Minuten später kommt doch tatsächlich die Bäuerin. Sie ist nicht wirklich irritiert dass wir auf ihrem Grundstück sind, aber sie weist uns darauf hin, dass sie ihre Schafe jetzt auf dieses Gebiet treibt. Bedeutet, wir müssen weiter. Also, noch mal auf die Karte geschaut: in circa 4-5 km ist ein See. O. k., das probieren wir. Aber dann ist wirklich Schluss! 

Gefühlt nach langer Zeit kommen wir an. Hier bleiben wir, egal was! Wir finden ein ebenes Plätzchen und stellen unser Zelt auf. Dann nehmen wir ein Bad in dem nicht ganz klaren See und erholen uns von diesem unerwartet langen Tag.

Mal sehen, was wir noch zu essen haben. Die Zählung ergibt schnell: Einmal wird es wohl Nudeln zum Frühstück geben und zu Mittag auch. Snacken wird auch dünn, aber eine Salami haben wir noch. Schokolade haben wir noch 200 Gramm und sicher 400 ml Whisky – was soll da passieren! Unsere Rechnung ergibt, dass bislang jeder 1,75 Kg Schokolade gegessen hat. Und dabei abgenommen, was für eine Diät!?

Tag 38

Lake Emily bis „Irgendwo“ unterhalb des Sattels

Strecke: 16 km

Schlafplatz: Zelt

Der Valentinstag beginnt mit einem schönen Sonnenaufgang. Wir entscheiden, das Frühstück auf die „Manuka Hütte“ zu legen. Diese ist nur 5 km von unserem schönen Platz weg. Der Weg ist einfach, aber uns stecken noch die letzten Tage in den Knochen und es läuft noch nicht so richtig. 

An der Hütte genießen wir erst einen Kaffee bis wir uns der drängenden Frage des Frühstücks stellen. Hilft ja nichts, Nudeln mit Hühnchen Geschmack. Auf geht’s! Nach dem Kaffeegeschmack sind die Hühnchen Nudeln erst etwas seltsam, aber sie machen satt. Wird aber sicherlich nicht unser Lieblingsfrühstück. Sie erfüllen aber ihren Zweck und danach läuft es sich schon leichter. Wir treffen viele „Sobos“ und wie immer ist mindestens einer dabei, der meint: Was, auf den Sattel wollt ihr jetzt? Uhhh, es soll einen Wetterumschwung mit Sturm geben und außerdem windet es sehr. Seeeeehr gefährlich!

Man erhält viele gute Tipps und Informationen von den Sobos, aber immer ist einer dabei, der so unspezifische, komische Aussagen macht, die wir immer erfolgreich ignorieren. Von den „starken Winden“, „sehr steilen, schier unpassierbaren Stellen“, „dem tornadoähnlichem Sturm“, und was es sonst noch alles an Superlativen gab, haben wir meist nichts mitbekommen. Muss wohl ein anderer Weg gewesen sein. Am besten war der, der uns nachdem er den „Pott‘s River“ betrachtet hat von der „Rangitata“ Überquerung dringend abgeraten hat. Dieser Zufluss war, wie wir später beim Baden gesehen haben, knöcheltief. Im Nachhinein haben wir Tränen gelacht über diese Aussage. Das ist, als würde man, mit Blick auf die Feinstaubbelastung am Neckartor in Stuttgart in Augsburg Fahrverbote ausrufen.

Wie auch immer, in diesem Fall sieht es wirklich nach ein wenig Regen aus, aber nicht nach Sturm. Unser Ziel: Sattel überqueren und beim runterlaufen einen Platz suchen. Gesagt getan. Wir finden einen perfekten Spot und bauen unser Zelt rechtzeitig zu den ersten Regentropfen auf. Wir legen ein frühes Abendessen ein (17:00 Uhr), Hunger haben wir eh und danach stört uns auch kein Regen mehr. Während der Regen auf unser Zelt prasselt lesen wir, entspannen wir, essen Schokolade und trinken Whisky! Perfekt!

Tag 39

Sattel bis A-Frame Hut

Strecke: 15 km

Schlafplatz: Hütte

Am nächsten Morgen ist das Aufstehen schwierig. Es regnet zwar nicht mehr, aber keiner mag unsere Oase der Wärme und Trockenheit verlassen. Wir entscheiden so viel wie möglich im Zelt zusammen zu packen und das Frühstück weiter unten einzunehmen. Der Blick nach draußen hat uns gezeigt dass es eklig neblig mit feinem Niesel ist. Und kalt. Der gestrige Regen hat natürlich das Tussock durchnässt, so dass wir nach 5 Minuten Abstieg von unten bis zum Bauch pitschnass sind. Der Nebel ist sehr dicht, sodass auch die Navigation schwierig ist. Langsam kämpfen wir uns den Abhang hinunter. Das Gras versteckt  metertiefe Löcher und kleine Bäche. Letztere warnen nur durch leises Gurgeln. 

Nach 1 Stunde sind wir durchgefroren. Trotzdem ist es Zeit für eine Frühstückspause! Ich versuche durch mehrere Schichten Jacken und meinem Poncho etwas wärmer zu werden. Und gerade als der Unmut zu groß zu werden droht, schafft es die Sonne an einer Stelle den Nebel zu durchbrechen. Wie freuen wir uns über diese ersten wärmenden Strahlen! Bei einer heißen Schokolade (diese haben wir uns für Notfälle aufbewahrt) und den letzten Müsliriegeln schauen wir zu, wie die Sonne den Nebel vertreibt.

Die nächsten 3 Stunden stehen unter dem Motto „nass und wieder kalt“. Der Abstieg ist geschafft, jetzt geht es an einem Fluss entlang. 200 m an dem einen Ufer, dann zwingt einen der Flussverlauf zur Querung. Das Spiel wiederholt sich danach. Diese sind nicht schwierig aber immer Waden tief, so dass jedes Mal ein Schwall kaltes Flusswasser in das angewärmte Wasser im Schuh strömt. Die Sonne hat zwar den Nebel vertrieben, verbirgt sich aber hinter dichten Wolken.

Aber dann, öffnet sich die Wolkendecke, die Sonne strahlt hervor und vertreibt alle Wolken. Das geht blitzschnell und gleichzeitig als wir die „Comyns Hütte“ erreichen, unser Mittagsziel. An der Hütte treffen wir auf zwei junge Jäger, die ebenfalls rasten bevor es wieder auf die Jagd nach Schweinen geht. Wir plaudern ein wenig mit dem Ergebnis dass Sie uns zwei Bier schenken als sie hören, dass wir auf unseren Ruhetag mit Burger und Bier hin fiebern. Toll! Das extra Kilo trage ich gerne bis zur nächsten Hütte. 

Diese ist nur 6,5 km auf einfachem Weg entfernt, den wir bei strahlendem Sonnenschein in 1,5 Stunden locker zurücklegen. Bereits um 15:00 Uhr sind wir an unserem Etappenziel für heute, einer süßen Minihütte, angekommen. Das haben wir uns verdient, richten uns ein, stellen das Zelt zum Trocknen auf und kühlen das Bier im Fluss.

Tag 40, 41, 42 (Ruhetage)

A- Frame Hut bis Methven

Strecke: 10 km plus Transport nach Methven

Auch am nächsten Morgen erwartet uns tiefer Nebel. Aber trocken aus der Hütte ist es halb so schlimm. Der Weg ist einfach und führt uns bergab. Eine Mutterkuh mit zwei Jungen versperrt uns den Weg. Wir bleiben in sicherer Entfernung stehen. Hat die Kuh gerade – wie ein Stier – mit dem Huf gescharrt? Ne, das machen Kühe nicht, oder? Wir machen uns gross und rufen laut, was die Kuh veranlasst uns sehr kritisch zu beäugen. Nach einigem „Starren“ entscheidet die Kuh sich, ihre Jungen vom Weg zu treiben und uns passieren zu lassen. Richtig beeindruckt von unserer Grösse und Lautstärke war sie nicht.

Wir erreichen den Treffpunkt viel zu früh. Da aber pünktlich die Sonne herauskommt ist das Warten auf den Transport nicht schlimm. Pünktlich holt uns Wayne ab und bringt uns zurück in die Zivilisation. Wir gönnen uns ein Hotel und schlemmen einen Riesenburger! Ruhetag!

2019-02-17T08:29:06+01:00